Zeitpunkt der Vorsorgeuntersuchungen

Damit Sie und Ihr Baby gesund durch die neun Monate kommen, gibt es eine Reihe von Vorsorgeuntersuchungen. Hier lesen Sie, welche das sind und was dabei passiert.

Neuaufnahme:

Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch den einzelligen Parasiten Toxoplasma gondii ausgelöst wird. Sie hört zu den Zoonosen und ist besonders gefährlich für Schwangere. Zoonosen sind Infektionen, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Die Toxoplasmose kommt in allen Regionen der Welt vor. Entsprechend weit ist sie verbreitet: man schätzt, dass in Deutschland über 70% der Bevölkerung infiziert sind. Weitere Informationen dazu finden Sie unter:

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Toxoplasmose.html

Die Kosten für den Toxoplasmose-Test werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie sind als sogenannte Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) von den werdenden Eltern selber zu tragen. Eigenfinanzierung: 14,92 Euro direkt in der Praxis + 28,56 Euro Rechnung aus dem Labor.

Woche 8 bis 12

1. Ultraschalluntersuchung: Nun ist Ihr Baby schon so groß, dass unsere Ärztin mit Hilfe eines Ultraschallbildes den voraussichtlichen Entbindungstermin berechnen kann. Der Ultraschall zeigt auch, ob Sie vielleicht Mehrlinge erwarten.

Woche 12 bis 14

Mögliche Zeit für die Nackentransparenzmessung. Sie ist ein Teil des Ersttrimester-Screenings und dient der Erkennung von Trisomie 21 (Down-Syndrom) und anderer genetischer Defekte. Bei der Nackentransparenzmessung wird die Nackenfalte des Babys per Ultraschall gemessen. Wenn Sie größer als gewöhnlich ist, könnte das ein Indiz auf die Erkrankung sein. Nähere Informationen finden Sie hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ersttrimesterscreening

Diese Untersuchung ist eine  Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), wird in Magdeburg und Dessau-Roßlau angeboten. Die Kosten betragen ca. 190 Euro (ca. 150 Euro Ultraschall + ca. 40 Euro Laborkosten).

Woche 14 bis 16

Beratung über die erweiterte Basisultraschalluntersuchung (Organscreening) in der 19. bis 22. Schwangerschaftswoche (SSW).

Woche 14 bis 19

Amniozentese: Frauen ab dem 35. Lebensjahr oder mit einem erhöhten genetischen Risiko wird eine Fruchtwasserpunktion angeraten.

Woche 18 bis 23

Geburtsvorbereitung: Jetzt können Sie sich für einen Geburtsvorbereitungskurs anmelden.

Woche 19 bis 22

2. Ultraschalluntersuchung - Organscreening: Schwangere haben Anspruch auf einen erweiterten Ultraschall, welcher beinhaltet, dass der Körper des Babys auf Fehlbildungen an Kopf, Rücken, Magen, Blase und Herz untersucht wird. Sollte hierbei etwas auffällig sein, wird die Schwangere zur sogenannten Feindiagnostik überwiesen. Für die Kinder kann eine vorgeburtliche Diagnose lebensrettend sein, weil man die Wahl der Entbindungsklinik danach ausrichten kann. 

https://www.g-ba.de/downloads/83-691-324/2013-07-01_Merkblatt_Ultraschall_Heft.pdf

Denken Sie in diesem Zusammenhang auch über das Thema Einlagerung von Stammzellen aus dem  Nabelschnurblut nach: Info´s finden Sie hier: 

https://vital.vita34.de/?gclid=EAIaIQobChMIuv6to_2r_QIVicx3Ch0gqgmfEAAYASAAEgJGE_D_BwE

Woche 24 bis 28

Glucosetoleranztest: Durch den Lebenswandel und das geänderte Konsumverhalten ist es sinnvoll diesen Test durchzuführen, um einen versteckte Zuckererkrankung zu erkennen. Wichtige Informationen finden Sie hier:

http://www.g-ba.de/downloads/83-691-284/2012-03-03_Merkblatt%20Schwangerschaftsdiabetes.pdf

Woche 28 bis 32

Pertussis-Impfung --- Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Schwangeren einmalig eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) im letzten Schwangerschaftsdrittel ab der 28. Schwangerschaftswoche.

Besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, sollte die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen werden. Die Impfung soll unabhängig vom Abstand zu vorher verabreichten Keuchhusten-Impfungen und in jeder Schwangerschaft erfolgen.

Keuchhusten wird durch Bakterien verursacht. Für Säuglinge kann Keuchhusten lebensbedrohlich sein. Die Impfung ist die beste Möglichkeit, sich gegen Keuchhusten zu schützen. Sie verringert das Risiko überhaupt zu erkranken oder schwere Komplikationen zu erleiden. Ein Neugeborenes erhält einen Nestschutz gegen Keuchhusten bis es selbst geimpft werden kann, wenn die Mutter in der Schwangerschaft geimpft wurde.

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Faktenblaetter/Schwangerschaft.pdf?__blob=publicationFile

Woche 29 bis 32

3. Ultraschalluntersuchung: Bei dieser Untersuchung steht das Wachstum Ihres Babys im Vordergrund und es wird überprüft, ob alle Organe die Arbeit aufgenommen haben. Ausserdem wird die Lage des Kindes bestimmt, denn langsam wird es eng, wenn es sich noch mit dem Kopf nach unten drehen muss. Es wird auch kontrolliert, wo sich die Plazenta befinden, um eine Plazenta praevia auszuschließen.

Woche 35 bis 37

B-Streptokokkenscreening: B-Streptokokken sind Bakterien, die bei vielen Menschen im Darm- und Genitalbereich vorkommen. Diese stellen für die Schwangeren keine Gefahr dar, können aber dem Neugeborenen schaden. Eine Infektion kann zur Blutvergiftung, Lungenentzündung und Hirnhautentzündung führen. Auch dies ist eine individuelle Gesundheitsleistung, die durch die Patientin finanziert werden muss. Die Kosten betragen 16,08 Euro direkt in der Praxis + 9,32 Euro per Rechnung aus dem Labor.

Quellen: Robert Koch Institut, Vita 34, Wikipedia, Gemeinsamer Bundesausschuss

Stand: 02/2023





 
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